Fahrräder

Fahrrad-Kaufberatung

Vor einem Radkauf sollte jeder abwägen, was für ein Fahrrad er braucht. Der jeweilige Einsatzzweck ist entscheidend, denn die Bauweisen unterscheiden sich enorm. In der Stadt kommen Menschen mit keinem anderen Verkehrsmittel so rasch von A nach B wie mit einem Cityrad, Radsportler haben auf dem Mountainbike oder Rennrad mehr Freude als beim Besuch in einem Fitnessstudio und trainieren zugleich ihre Ausdauer und ihre Muskulatur. Geländefahren mit dem Mountainbike erfordert dagegen vor allem Geschicklichkeit und klug eingesetzte Kraft.

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Doch auch im Stadtverkehr kann die Priorität auf Sportlichkeit gelegt werden: Mit Fitnessrädern können Großstadtbewohner trainieren, ohne lange Fahrten an die Stadtgrenze auf sich nehmen zu müssen. Ein Trekkingrad eignet sich dagegen sowohl für Stadtstrecken als auch für gemütliche Ausflugstouren auf Straßen und Radwegen.

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Beim Fahrradkauf stellt die Rahmenhöhe einen wesentlichen Faktor dar.

Cityrad

Bei Cityrädern ist der Abstand zwischen Lenker und Sattel kurz gehalten. Dadurch sitzen Fahrer aufrecht und behalten im Stadtverkehr stets den Überblick. Aufgrund der Haltung können Fahrer aber weniger Druck auf die Pedale ausüben, Fahren in hoher Geschwindigkeit erfordert mehr Kraftaufwand. Auf langen Strecken setzen sie vor allem die Rückenmuskaltur und die Bandscheiben einer starken Belastung aus. Bestenfalls verfügen Cityräder über eine Federung des Sattels, die zahlreichen Stöße zum Beispiel beim Überfahren von Bordsteinkanten werden dadurch in der Wirkung eingedämmt. Ein Vorteil des Cityrads ist in der Ausstattung als für den Straßenverkehr taugliches Modell zu sehen. Die Hersteller montieren zum Beispiel alle gesetzlich verpflichtenden Lichter. Nach dem Kauf können Kunden sofort losfahren. Ein Cityrad eignet sich zudem in den meisten Fällen für einen Kindersitz, zum Transportieren von Einkäufen oder zum Befestigen eines Anhängers.

Interessierte, die sich ein Cityrad kaufen wollen, treffen auf zwei Grundformen dieses Typs: Bei einem Herrenrad gibt es eine waagerechte Verbindungsstange zwischen Sattelhalterung und Vorbau. Bei Damenrädern fehlt diese. Diese weitverbreitete Einteilung in Herren- und Damenmodelle sollte aber niemand zu ernst nehmen. In der Praxis bewähren sich Unisex-Modelle ohne Verbindungsstange, da sie das Auf- und Absteigen erleichtern. Unsteter Verkehr machen häufige Halts und zeitweises Schieben des Rads notwendig, Fahrer sollten das möglichst einfach bewerkstelligen können. Transportieren Besitzer eines Herrenrads etwa einen Einkaufskorb auf dem Gepäckträger, fällt die Handhabung des Rads noch schwerer. Eine Querstange im Stadtverkehr bedeutet eine unnötige Behinderung. Auf die erhöhte Stabilität dank einer Querstange kann innerhalb von Städten verzichtet werden.

Mountainbike

Wer mit seinem Fahrrad freies Gelände durchqueren will, sollte ein Mountainbike kaufen. Dieser Grundtyp ist in seiner Bauweise speziell auf unwegsames Gelände angepasst. Breite und robuste Reifen ermöglichen beispielsweise ein Fahren über Steine, Erderhebungen und andere Hindernisse. Die Bereifung mit starkem Profil erweist sich auch bei matschigem Untergrund als vorteilhaft. Leistungsfähige Federungen stellen in holprigem und steilem Gelände eine unverzichtbare Komponente dar. Beim Mountainbike können Interessierte zwischen zahlreichen Unterkategorien wählen. Ein Modell des Typs All Mountain taugt zu allen Zwecken im Bereich des Geländefahrens. Alle Einsteiger und Hobbyfahrer sollten ein solches Fahrrad kaufen. Profiräder sind dagegen für besondere Ansprüche konzipiert, ein Down-Hill-Modell etwa für steile Abfahrten. Angesichts der hohen Kosten und der extra Konstruktionen kommt ein solches Spezialrad nur infrage, wenn Fahrer bestimmten Sportarten innerhalb des Geländefahrens nachgehen.

Rennrad

Die Konstruktion eines Rennrads dient nur einem Zweck: der möglichst schnellen Fortbewegung. Deshalb verwenden Hersteller leichte Materialien, zu viel Gewicht behindert das Fahren in hoher Geschwindigkeit. Die dünnen Räder mit kaum Profil verringern den Rollwiderstand auf ein Minimum. Der Lenker erlaubt zwei verschiedene Griffe. Bei einem können sich die Fahrer flach machen und so windschnittig fahren. Mit dem anderen können sie weniger gebeugt fahren. Zahlreiche Bestandteile, welche der Gesetzgeber fordert oder sich im Alltag als nützlich herausstellen, fehlen: Dazu gehören eine umfassende Beleuchtung, eine Klingel, ein Schutzblech und ein Gepäckträger.

Bei Rennrädern treffen Interessierte auf ein Angebot mit gewaltigen Preisspannen. Neben Rädern für Einsteiger gibt es kostspielige Profiräder aus Materialien bester Qualität. Diese Bandbreite ergibt sich aus der langen Geschichte des Profiradsports. Zahlreiche Konstrukteure arbeiten durchgehend an Weiterentwicklungen, die ein noch schnelleres Fahren bei gleichem Kraftaufwand versprechen. So ringen sie um jedes Gramm Gewicht, um das Fahrrad möglichst leicht zu produzieren. Optimierte Fahrräder kosten entsprechend viel Geld, Anfänger sollten beim ersten Kauf keine so hohe Investition tätigen. Sie sollten ein hochwertiges Einsteigermodell bevorzugen und bekommen auf ihm ein Gefühl für Rennräder. Nach und nach stellen sie fest, welche Komponenten sich wie auf das Fahren auswirken. Sie können dann einzelne Teile durch besseren Ersatz austauschen oder später ein rundum auf die persönlichen Bedürfnisse passendes Fahrrad kaufen.

Trekkingrad

Die Bauweise von Trekkingrädern erlaubt einen vielseitigen Einsatz. So können Besitzer mit dieser Variante lange Ausflugsfahrten absolvieren. Die Konstruktion nötigt nicht zu einer so aufrechten Sitzhaltung wie bei einem Cityrad, deshalb gestalten sich auch weite Ausfahrten bequem. Zugleich verkaufen Händler viele Modelle straßenverkehrstauglich, Trekkingräder verfügen also in der Regel über vorgeschriebene Komponenten wie Klingel und Rückstrahler. Auch ein Gepäckträger findet sich auf fast allen Modellen. Im Gegensatz zu einem Mountainbike können Besitzer mit einem Trekkingrad somit problemlos Stadtfahrten und Alltägliches wie Einkaufen bewältigen. Dieser Grundtyp erfreut sich aufgrund der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten einer großer Nachfrage: Viele Verbraucher verfolgen beim Kaufen eines Fahrrads den Anspruch, es künftig als Nutzfahrzeug im Stadtverkehr und bei gelegentlichen Ausflügen zu verwenden. Ein Trekkingrad erfüllt diese Kriterien zu einem tragbaren Preis perfekt. Beim Kaufen eines solchen Rads sollten Interessierte die genaue Ausführung der Modelle betrachten, da es viele unterschiedliche Varianten gibt. Manche Fahrräder lassen sich zum Beispiel mit einer Nabenschaltung, andere mit einer Kettenschaltung nutzen.

Fitnessrad

Speziell für sportliche Großstadtbewohner haben Hersteller das Fitnessrad konzipiert, eine Erfindung jüngeren Datums. Dieser Typ zielt zum einen auf alle, die im Stadtverkehr ihren Körper trainieren wollen. Dafür kann es gute Gründe geben, so liegen geeignete Strecken für ein Rennrad oder Mountainbike vielleicht zu weit weg. Fitnessräder ermöglichen es, auch in kurzen Zeitspannen innerhalb des Stadtgebiets die Muskeln zu kräftigen und nicht jeden Bordstein oder Pflastersteine befürchten zu müssen. Zum anderen bringen Produzenten Fitnessräder als Kompromissmodelle auf den Markt: Mit ihnen sollen alle sportlich Interessierten angesprochen werden, die vor dem Kauf eines Rennrades zurückschrecken, weil sie beispielsweise die erforderliche Körperhaltung zu anstrengend finden. Im Vergleich zu einem Cityrad laufen Fitnessräder wesentlich leichter, was den Spaßfaktor erhöht und schnelles Radeln erlaubt.

Fitnessräder werden bewusst für befestigten Untergrund entworfen. Das heißt zugleich, dass sie sich für Ausflüge auf unebenen Fahrbahnen nicht eignen. Dort zeigen sie dieselben Nachteile wie City- oder Rennräder. Bei der Konstruktion weisen Fitnessräder große Ähnlichkeiten mit Rennradmodellen auf: Sie verfügen über schmale Reifen, Bestandteile wie Gepäckträger und Beleuchtungsmittel fehlen, das Gewicht ist gering. Statt eines gebogenen Lenkers findet sich jedoch eine gerade Variante. Das soll ein entspanntes Fahren ermöglichen. Die Modelle gibt es fast ausschließlich mit Querstange. Da das Fahrrad sportlichen Aktivitäten dienen soll, dürfte das Auf- und Absteigen weder Damen noch Herren schwerfallen.

Faltrad

Manche belächeln Fahrer, die sich auf einem Faltrad fortbewegen. Diese Modelle fallen auf, weil sie deutlich kleiner als gewöhnliche Fahrräder produziert werden. Im Alltag erweisen sie sich aber als praktisch, wenn die Besitzer Teile der Strecke mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit einem Auto absolvieren. Ein Faltrad lässt sich zusammenklappen, das spart Platz und in Bussen und Bahnen Geld. Die Deutsche Bahn akzeptiert Falträder zum Beispiel als Handgepäck, einen extra Fahrschein müssen Benutzer nicht kaufen. Zugleich müssen sie nicht nach einem der oftmals wenigen Stellplätze im Zug Ausschau halten. Im ICE untersagt die Bahn die Mitnahme von gewöhnlichen Fahrrädern sogar. Bei solchen Reisen stellen Falträder die einzige Möglichkeit dar, ein Rad mit zum Zielort zu transportieren. Auch hier fallen keine Kosten an.

Falträder lassen sich je nach Modell auf verschiedene Weisen in einen platzsparenden Zustand bringen. Häufig bauen Hersteller in der Rahmenmitte unten ein Scharnier ein, dass das Zusammenklappen erlaubt. Bei anderen Modellen lassen sich Vorder- und Hinterbau dank Scharnieren zur Rahmenmitte bugsieren. Meist kann auch der Lenker umgestellt werden. Vor einem Kauf sollten sich Interessierte den Mechanismus erklären lassen und ihn am besten selbst auf einfache Handhabung prüfen. Suchende stoßen bei Falträdern zudem auf eine große Preisspanne. Billige Räder kosten nur wenige hundert Euro. Käufer verzichten bei solch billigen Modellen jedoch auf Qualität. Für kurze Fahrten, etwa am Urlaubsort, reichen diese Räder aus. Wer sein Fahrrad intensiv nutzen will, sollte wesentlich mehr Geld ausgeben.

Fahrrad mit Elektromotor

Fahrräder mit elektrischem Antrieb bieten Hersteller in zwei Kategorien an: Bei Pedelecs dient der Motor der Tretunterstützung, der Kraftaufwand für den Fahrer reduziert sich. Elektrofahrräder ermöglichen dagegen das Fortkommen ohne jedwedes Treten. Diese Differenzierung hat erhebliche Auswirkungen auf die rechtliche Behandlung des Gefährts. Grundsätzlich eignen sich beide Typen für alle, welche sich mit bloßer Muskelkraft nicht mehr fortbewegen können. Vor allem ältere Menschen greifen deshalb zu Rädern mit Hilfsmotor. Doch auch andere Fahrer sollten sich trotz mancher Vorurteile als Alte-Menschen-Fahrrad nicht scheuen, ein solches Modell zu kaufen: So kommen manche verschwitzt an der Arbeitsstelle an, weil schweißtreibende Anstiege auf dem Weg liegen. Dank Elektromotor überwinden sie die Hügel leicht und erreichen das Ziel in frischem Zustand. Das höhere Gewicht durch den Motor führt aber zu zwei Nachteilen. Erstens lassen sich solche Fahrräder schwer tragen. Muss jemand etwa zur eigenen Wohnung oder bei Überführungen mitsamt dem Rad Stufen steigen, ist das mit Mühe verbunden. Auch beim Fahren ohne elektrischen Antrieb behindert das zusätzliche Gewicht, es bedarf zur Fortbewegung mehr Kraft.

Pedelecs

Bei Pedelecs verstärkt der Elektromotor die Kraft, welche Fahrer durch Treten erzeugen. In unterschiedlichen Stufen kann eingestellt werden, wie stark die Unterstützungsleistung ausfallen soll. Allen Fahrrädern ist dabei gemein, dass der elektrische Antrieb bei 25 km/h begrenzt ist. Wer höhere Geschwindigkeiten erreichen will, muss diese selbst aufbringen. Eine Ausnahme bildet das S-Pedelec, auch als Schweizer Klasse oder Schnelles Pedelec bezeichnet. Bei diesen Rädern schaltet die Motorunterstützung erst ab einem Tempo von 45 km/h ab. Das klingt zwar verlockend, die Wahl will aber aus rechtlichen Gründen gut überlegt sein: Ein normales Pedelec behandeln die Behörden wie ein Fahrrad, Besitzer müssen es nicht anmelden. Ein S-Pedelec gilt dagegen wie ein Mofa als Kleinkraftfahrzeug. Nutzer müssen eine Fahrerlaubnis vorweisen können. Eine solche Mofa-Prüfung können alle Interessierte ab dem Alter von 15 Jahren ablegen. Zudem berechtigen sämtliche andere Führerscheine zum Fahren mit einem S-Pedelec. Darüber hinaus müssen Besitzer ein Versicherungskennzeichen beantragen, für das sie etwa 70 Euro im Jahr veranschlagen müssen.

Elektrofahrrad

Die gleichen gesetzlichen Regelungen wie beim S-Pedelec betreffen Nutzer eines Elektrofahrrads beziehungsweise E-Bikes. Die Funktionsweise differiert jedoch: An einem Elektrofahrrad gibt es keinen Zusammenhang zwischen Pedalen und Motor, ein solches Modell ähnelt einem Mofa. Schalten können Fahrer per Schaltknopf oder Drehgriff am Lenker. Bei Wunsch können sie den Motor ausschalten und in die Pedale treten, eine Abstufung ist nicht möglich. Die meisten Modelle erreichen nur eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h, da sie ausschließlich bis zu dieser Grenze als Kleinkraftrad gelten. Eine Helmpflicht besteht bei keinem der drei Grundtypen, wie bei allen Fahrrädern empfiehlt sich das Tragen aus Sicherheitsgründen dennoch.

Liegerad

Ein Liegerad unterscheidet sich am deutlichsten von allen anderen Rädern: Nutzer sitzen nicht auf einem Sattel, sondern steuern das Fahrrad aus einer Sitz- oder Netzschale. Die Pedale befinden sich vorne in etwa auf Höhe des Gesäßes. Die Modelle differieren in der Art der Liegeposition. Bei einem Sesselrad ist der Sitz etwas höher angebracht, die Lehne neigt sich etwas mehr zur Senkrechten als bei anderen Liegerädern. Ein solches Rad empfiehlt sich für Stadtfahrten. Für sportliche Zwecke eignet sich ein Tieflieger, der maximale Kraftübertragung erlaubt und Windschnittigkeit bietet. Als Allrounder erfreut sich der Kurzlieger großer Nachfrage, welcher ein Kompromissmodell zwischen beiden Extremen darstellt. Aufgrund der langen Lenkstange erfordert das Lenken etwas Übung. An die Körperhaltung gewöhnen sich Fahrer dagegen schnell. Wer ohne jedes Risiko fahren möchte, sollte ein Liegedreirad wählen. Die zwei Hinterräder verhindern das Umstürzen, aber auch mit je einem Vorder- und einem Hinterrad lässt es sich mit etwas Training sicher fortbewegen. Stürzen Fahrer dennoch, fallen sie angesichts der niedrigen Schalenkonstruktion weit weniger tief und schmerzhaft als bei einem normalen Fahrrad.

Bequeme Fortbewegung

Liegeräder umweht immer noch ein exotisches Flair, nur wenige Zehntausende Menschen entscheiden sich für ein solches Modell. Dabei sprechen einige Vorzüge für diesen Radtyp. Die gesundheitlichen Vorteile stechen hervor: Die Liegeposition entlastet die Wirbelsäule und die Bandscheiben, die auf einem Sattel durch die Haltung und durch Stöße stark mitgenommen werden. Die Nackenmuskulatur profitiert ebenfalls, da Fahrer den Kopf nur selten nach oben und unten bewegen müssen. Sie schauen meist geradeaus und haben sowohl den Verkehr als auch den Lenker sowie die dort angebrachte Schalterung im Sichtfeld. Besitzer eines Liegerads bewahren sich zudem vor Schmerzen und Druckstellen am Gesäß sowie im Schritt, im Vergleich zu manchen Satteln sitzen sie in einer Schale komfortabel. Zusätzlich entstehen keine Ermüdungserscheinungen in den Armen, da sie den Lenker ohne großen Kraftaufwand halten. Bei anderen Modellen müssen sie sich dagegen häufig mit dem Gewicht des Oberkörpers abstützen. Der geringe Luftwiderstand führt dazu, dass Fahrer weniger Kraft für die Fortbewegung aufbringen müssen.

Alltagstauglichkeit?

Liegeräder eignen sich prinzipiell für sämtliche Fahrten auf befestigten Straßen, das gilt sowohl für den Stadtverkehr als auch für längere Touren. Doch manche Nachteile müssen Besitzer hinnehmen: So lassen sich einige Bordstandkanten nicht überwinden, da sich bei einem solchen Typen das Vorderrad nicht in die Höhe bugsieren lässt. Bei rutschiger Fahrbahn fällt Fahrern das Ausbalancieren schwerer, da sie mit ihrem Oberkörper über vergleichsweise wenig Bewegungsspielraum verfügen. Auch die Wendigkeit ist dadurch etwas eingeschränkt. Autolichter blenden stärker, da sich das Gesicht ungefähr auf derselben Höhe befindet. Zudem müssen Fahrer angesichts der niedrigen Körperposition Abstriche bei der Übersichtlichkeit machen, fahrende oder abgestellte Wagen sowie andere Gegenstände wie Mülltonnen können die Sicht versperren.

Cruiser

Cruiser bilden bei den Fahrradtypen eine besondere Kategorie: Bei diesen Modellen geht es nicht um Funktionalität, sondern um die Optik. Diese Fahrräder stellen Kunstwerke dar, Hersteller versehen sie mit einzigartig geschwungenen Rahmen und Lenker sowie mit auffallend dicken Reifen. Verchromungen oder außergewöhnliche Farben lenken die Blicke auf diese Modelle. Die Sattel liegen meist tief, so dass sich die Räder nicht für längere Fahrten empfehlen. Fahrer setzen ihre Kniee und ihren Rücken einer hohen Belastung aus. Der Begriff "cruisen" wird auch bei Motorrädern und Autos mit der gleichen Bedeutung wie bei diesen Fahrrädern verwendet: Die Besitzer des jeweiligen Gefährts fahren durch die Gegend, um ihr kunstvoll und individuell gestaltetes Eigentum den erstaunten Betrachtern zu präsentieren. Ein Nutzfahrzeug ist es nicht. Manche Modelle dienen sogar nur als Ausstellungsstück, weil sie zum Beispiel aufgrund zu tief angebrachter Pedale nicht fahrbar sind. Cruiser werden in geringen Stückzahlen hergestellt, manche Geschäfte bieten selbst zusammengestellte Einzelstücke. Entsprechend tief müssen Käufer für diese Sammlerobjekte in die Tasche greifen.

Fat-Bike

Bei einem Fat-Bike handelt es sich um eine spezielle Form des Montainbikes. Insgesamt gleichen sie sich in der Bauweise, Fat-Bikes besitzen als Unterscheidungsmerkmal nur wesentlich breitere Reifen. Auf Montainbikes befinden sich Reifen mit einer Breite von etwa zwei Zoll, bei Fat-Bikes beträgt die Breite zwischen vier und fünf Zoll. Diese voluminösen Reifen ermöglichen das Fahren auf besonders weichem Untergrund. Tourenfahrer bevorzugen diesen Typ, wenn sie Wüsten oder weite Schneeflächen durchqueren. Zudem eignen sich Fat-Bikes für den Fahrspaß in Sandgruben. Dank der dicken Reifen können sich die Benutzer auch bei tiefstem Schnee oder hoher Sandaufhäufung auf ihrem Fahrrad halten, es erfordert aber zudem eine große Kraftanstrengung und das ständige Ausbalancieren. Fat-Bikes erobern erst seit wenigen Jahren die Radszene, auf Branchenmessen ziehen sie die Blicke auf sich. Viele Fahrradzeitschriften widmen sich in langen und oft euphorisch klingenden Artikeln dieser Neuerung. Dennoch stellen sie weiterhin nur eine kleine Nische des Fahrradmarkts dar. Selbst bei Besuchen eines Fahrradfachgeschäfts können Interessierte nicht erwarten, dass der Händler ein Fat-Bike vorrätig hat. Wer ein solches Fahrrad kaufen möchte, sollte deshalb vorab geeignete Geschäfte recherchieren.

Darauf sollten Sie beim Kauf achten

Für den Kauf eines Fahrrads sollten sich Verbraucher einige Zeit nehmen: Immerhin investieren sie einige hundert Euro oder sogar einen vierstelligen Betrag, das Fahrrad wollen sie mehrere Jahre nutzen. Deswegen sollten sie sich ausführlich mit grundsätzlichen Fragen beschäftigen: Neben der Wahl des optimalen Fahrradtyps gehört dazu die Entscheidung, ob jemand ein gebrauchtes oder ein neues Fahrrad kaufen will. Kunden sollten sich zudem über verschiedene Aspekte informieren, welche Größe sich beispielsweise eignet und was bei Kindermodellen zu berücksichtigen ist. Für den tatsächlichen Kauf sollten sie genügend Zeit einplanen. Ohne terminlichen Druck sollten Interessierte möglichst viele Räder begutachten und Modelle in der engeren Auswahl ausgiebig zur Probe fahren.

Gebrauchtes oder neues Fahrrad kaufen?

Entscheiden sich Suchende für ein gebrauchtes Fahrrad, sparen sie im Vergleich zum Neukauf viel Geld. Insbesondere bei Privatverkäufern, die ihr Modell über Auktionsplattformen im Internet oder per Zeitungsannonce veräußern, gehen Käufer aber Risiken ein. Sie können sich auf keine Gewährleistung berufen, wenn sie erst nach dem vollzogenen Kauf Mängel feststellen. Sie sollten das Rad deshalb bei einem Vor-Ort-Termin gründlich unter die Lupe nehmen und alle Funktionen kontrollieren. Auf eine Probefahrt sollten sie bestehen. Alternativ können Interessierte Gebrauchträder in einem Ladengeschäft erwerben. Händler unterliegen der gesetzlichen Pflicht zur Gewährleistung. Allerdings müssen Kunden meist tiefer in die Tasche greifen, weil Unternehmer eine ausreichend hohe Gewinnspanne einplanen.

Wer ein unbenutztes Fahrrad kaufen möchte, muss mit wesentlich höheren Anschaffungskosten rechnen. Doch die Mehrinvestition zahlt sich oftmals aus. Käufer können sich sicher sein, dass sie sich nicht in kurzer Zeit mit Verschleißerscheinungen konfrontiert sehen. Bei einem Gebrauchtrad kann das niemand ausschließen, selbst wenn es vor dem Erwerb genau untersucht wird. Zudem geben viele Händler zu der gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistung eine weitreichendere, freiwillige Garantie. Bei der Gewährleistung muss der Schaden eindeutig auf einem Produktionsfehler beruhen, nach sechs Monaten stehen sogar die Käufer in der Beweispflicht. Bei vorhandener Garantie zeigen sich die meisten Händler großzügiger. Interessierte an der aktuellsten technischen Entwicklung sollten allein deswegen neue Fahrräder bevorzugen, weil sie nur auf diese Weise die innovativsten Modelle fahren können.

Die richtige Größe

Beim Fahrradkauf stellt die Rahmenhöhe einen wesentlichen Faktor dar. Die ideale Größenordnung lässt sich vergleichsweise leicht ausrechnen. Dazu sollten Interessierte das Maß des Innensaums heranziehen, also von der Fußsohle bis zum Schritt. Bei einem Mountainbike sollte dieser Wert mit dem Faktor 0,59 multipliziert werden. Bei anderen Rädern wie einem City- oder einem Trekkingrad empfiehlt sich der Faktor 0,65. Das Ergebnis ist eine Angabe in Zentimetern und sollte in beiden Fällen aufgerundet werden. Auch für die Bestimmung der richtigen Felgengröße sollte die Schrittlänge als Bezugsgröße genutzt werden. Beträgt die Länge des Innensaums bei Erwachsenen und Jugendlichen etwa 85 bis 90 Zentimeter, eignen sich 24-Zoll-Räder. Bei einer weiteren Länge sollten Käufer zu einem 26-Zoll-Modell greifen. Dabei handelt es sich nur um Richtwerte. Es bestehen Spielräume, weil sich Lenker und Sattel in der Höhe verstellen lassen. Wer es vor Ort austestet, sollte auf seine Füße achten. Auf den Sattel sitzend berühren Fahrer den Boden am besten mit den Fußspitzen. Tiefer dürfen sie auf keinen Fall sitzen.

Richtig testen

Ein Fahrrad sollten Interessierte erst nach einer ausführlichen Probefahrt kaufen. Technische Informationen, das bloße Anblicken und ein kurzes Aufsetzen genügen nicht, um ein Modell ausreichend einschätzen zu können. Nur in der Benutzung können potenzielle Käufer zum Beispiel die Fahreigenschaften bewerten. Dazu reicht es nicht, etwa auf dem Parkplatz eines Händlers einige Meter hin und wieder zurückzufahren. Es sollte sich um eine abwechslungsreiche Strecke mit einigen Kurven, Anstiegen und Abfahrten handeln. Spezielle Fahrräder wie ein Mountainbike sollten am besten auf einem Untergrund getestet werden, für den sie gedacht sind. Im Straßenverkehr lassen sich bei solch einem Fahrrad die Vor- und Nachteile kaum einschätzen.

Bei einer Testrunde verdienen sämtliche Funktionen Beachtung, die sich nur im Gebrauch prüfen lassen. Interessierte sollten begutachten, ob sie mit dem Lenker zurechtkommen und ob ihnen das Fahrrad wendig genug ist. Die Bremsen sollten sie ebenfalls in verschiedener Intensität nutzen, vom leichten Abbremsen bis zur Vollbremsung. Es empfiehlt sich zudem, Schwung aufzunehmen und dann mit dem Treten aufzuhören. Im anschließenden Rollen erkennen Fahrer die Stabilität des Rads besser, da die Schwankungen durch das Bedienen der Pedale entfällt. Darüber hinaus können sie den Rollwiderstand einordnen. Je länger sich das Fahrrad ohne Treten fortbewegt, desto geringer ist dieser Rollwiderstand und desto weniger Kraft müssen Fahrradfahrer einsetzen. Bei dieser Gelegenheit sollten auch sämtliche Sicherheitsmerkmale einem Test unterzogen werden, die Beleuchtung und die Klingel etwa.

Kinderräder

Bei Kinderrädern spielt nicht nur die Größe eine Rolle, wenngleich sie ein wichtiges Kaufkriterium darstellt. Auch weitere Aspekte verdienen Beachtung. Die meisten Modelle sind neben einer Handbremse mit einer Rücktrittbremse ausgerüstet. Diese Kombination empfiehlt sich, da der Nachwuchs so in zwei Varianten bremsen kann. Vielen Kindern fällt die Betätigung der Rücktrittbremse leichter als das Bremsen am Lenker, welches Koordination erfordert. Bei den Pedalen müssen sie nur andersherum treten, bei einer Handbremse müssen sie dagegen den Zughebel rasch umfassen und fest drücken. Sollte ein Kind zum ersten Mal ein Fahrrad mit Rücktrittbremse besitzen, sind einige Übungseinheiten ratsam. Die scharfe Bremswirkung kann den Nachwuchs überraschen. Wichtig ist zudem, Kinder ein Rad ausgiebig testen zu lassen und es anschließend nach einigen Kriterien zu fragen. So sollten sich Eltern erkundigen, ob der Nachwuchs den Sattel als bequem empfindet und ob sie den Lenker ideal bedienen können. Die meisten Kinder denken angesichts der aufgeregten Vorfreude an solche Aspekte nicht.

Kinder wachsen schnell. Das verleitet manche Eltern, ein zu großes Fahrrad zu kaufen. Sie denken, dass ihr Kind bald die optimale Größe besitzt und wollen damit den späteren Erwerb eines größeren Modells hinauszögern. Doch dieser Gedankengang gefährdet die Sicherheit des Nachwuchses. Sie müssen bereits beim Kauf mit ihren Füßen den Boden erreichen, auch wenn sie auf dem Sattel sitzen. Andernfalls droht die Gefahr, dass sie mitsamt des Rades umkippen. Insbesondere im Verkehr kann das zu schlimmen Unfällen führen. Eine Ausnahme besteht nur in jungen Jahren, in denen die Kinder noch Modelle mit Stützrädern nutzen. Die Stützräder verhindern das Umfallen, die Erreichbarkeit des Bodens spielt deshalb keine wichtige Rolle.

Teile und Zubehör

Die Qualität eines Fahrrads entscheidet sich an einer Reihe von Komponenten. Wer sich kein Rad selbst zusammenstellen möchte und stattdessen ein fertig montiertes Rad kaufen will, sollte alle wichtigen Komponenten begutachten. Manchmal kann ein einzelnes, minderwertiges oder funktional nicht passendes Element den Gesamteindruck eines Fahrrads stark trüben. Zudem genügt der Kauf eines Rads nicht, auch beim Zubehör sollten Verbraucher qualitativ hochwertige Produkte bevorzugen. Nachlässigkeiten bei der Auswahl oder sogar Verzicht auf einen guten Helm, einen empfehlenswerten Kindersitz oder ein ratsames Schloss gefährden die Sicherheit der Fahrer und des Eigentums.

Lenkstange

Lenkstangen differieren vornehmlich in der Form. So gibt es gerade Modelle, die nur einen Griff erlauben. Fahrer beugen sich bei diesen Lenkbügeln nach vorne. Citybügel haben dagegen einen waagerechten Schwung nach innen. So lassen sie sich in einer aufrechten Sitzhaltung greifen. Multipositionsbügel ermöglichen unterschiedliche Körperhaltungen, bis hin zum weiten Beugen Richtung Lenker. Dadurch können Fahrer den Luftwiderstand reduzieren, was beim Rennsport von Bedeutung ist. Es kommt aber nicht nur auf die Lenkerart, sondern auch auf den Abstand zwischen Lenkergriffen und Sattel an. Bei Cityrädern sollte der Lenker möglichst nahe am Körper sein. Wer eine gebeugte Sitzhaltung bevorzugt, braucht dagegen genügend Platz für seinen Oberkörper. Drei Aspekte sind zu berücksichtigen: die Länge der Lenkstange, die Länge des Rahmens und der Körperbau des Fahrers. Zusätzlich sollte die Breite des Lenkers passen, er sollte identisch mit der persönlichen Schulterbreite sein. In allen Varianten empfiehlt es sich, von Billigprodukten die Finger zu lassen. Käufer sollten ein stabiles und gut verarbeitetes Produkt bevorzugen. Ein möglicher Bruch der Konstruktion kann fatale Unfälle zur Folge haben.

Sattel

Beim Sattel kommt es vor allem darauf an, ob Fahrer bequem auf ihm sitzen können. Das ist nicht nur eine Frage des Komforts, sondern auch der Gesundheit. Ein unpassender Sattel schmerzt bereits beim Fahren, Druckstellen können noch lange nach dem Absteigen das Wohlbefinden beeinträchtigen. Bei Männern kann ein falscher Sattel auf Dauer sogar zu Impotenz und Inkontinenz führen. Welches Produkt sich eignet, hängt von der Figur des Benutzers ab. Jemand mit schmalen Po braucht einen anderen Sattel als jemand mit breiterem Gesäß. Nur mit einer Probefahrt können das Verbraucher richtig einschätzen. Wichtig: Das Gewicht muss auf dem Po und den Sitzknochen lasten, keinesfalls auf dem Genital- und Dammbereich. Wer das auch mit Verstellen des Sattels nicht hinbekommt, sollte ein anderes Modell ausprobieren.

Gangschaltung

Die Frage nach der optimalen Anzahl an Gängen hängt von den Strecken ab, auf denen sich Fahrer bewegen wollen. Innerhalb von Städten mit wenigen Hügeln benötigen sie nicht mehr als fünf oder sieben Gänge. Bei Überlandtouren stoßen Fahrer damit an die Grenzen. Deshalb sind beispielsweise Trekkingräder mit deutlich mehr Gängen ausgestattet. Vierzehn Gänge sollten es mindestens sein, mit 21 oder 27 Gänge können sich Nutzer noch besser auf die Begebenheiten einstellen.

Kettenschaltungen eignen sich für sportliches Fahren. Die hohe Anzahl an Gängen ermöglicht eine feinere Abstufung der Übersetzung, durch das Schalten per Pedal geht in der Regel weniger Tempo verloren. Kettenschaltungen bedürfen aber der ständigen Pflege mit Öl. Auf Verschmutzungen reagieren sie empfindlich. Manche Ketten können bereits nach wenigen hundert Kilometern irreparabel kaputtgehen, wenn sich die Besitzer nicht darum kümmern. Eine Nabenschaltung benötigt solche Wartungen nicht, durch das Gehäuse ist sie geschützt. Laut Experten halten diese Modelle durchschnittlich mehrere zehntausend Kilometer durch, ohne dass sie Besitzer säubern, ölen oder andersartig pflegen müssen. Nabenschaltungen lassen sich zudem leichter bedienen. Kinder und Senioren sollten eine solche Gangschaltung deshalb bevorzugen.

Bremsen

Bei der Radbremse können Käufer zwischen drei verbreiteten Systemen wählen. Erstens gibt es Modelle, die vorne und hinten eine Felgenbremse besitzen. Diese lassen sich durch Bremsgriffe am Lenker betätigen. Andere Fahrräder verfügen zweitens nur über eine Felgenbremse, die andere Bremse bedienen sie mit dem Pedal, indem sie dieses zurücktreten. Drittens finden sich insbesondere an Mountainbikes zunehmend Scheibenbremsen. Die Rücktrittbremse erlaubt ein einfaches und sofort wirkendes Abbremsen. Allerdings besteht die Gefahr, eine zu heftige Bremsung hinzulegen. Mit Felgenbremsen lässt sich der Abbremsvorgang leichter auf die jeweilige Begebenheit abstimmen. Zudem können Fahrer bei einer Rücktrittbremse nicht ohne Bremswirkung nach hinten durchtreten, was viele im Leerlauf gerne machen. In puncto Wartung liegt dagegen die Rücktrittbremse vorne, sie zeichnet sich durch Langlebigkeit aus. Bei Felgenbremsen müssen die Bremsklötze aufgrund des Abriebs öfters ausgetauscht werden.

Die Scheibenbremsen, welche sich erst in den vergangenen Jahren am Markt etabliert haben, unterscheiden sich von Felgenbremsen durch die Position: Felgenbremsen drücken auf die Felge, Scheibenbremsen setzen an der Nabe an. Nabe, Speichen und teilweise auch die Felge werden dadurch stärker belastet. Außerdem sind Scheibenbremsen vergleichsweise schwer und teuer. Dafür überzeugen sie durch eine hohe Bremswirkung, im Vergleich zu Felgenbremsen kann diesen Modellen Nässe nichts ausmachen. Deswegen können sich Scheibenbremsen für Mountainbikefahrer empfehlen, die häufig durch nasse Wiesen, Pfützen und über verschlammte Wege fahren.

Fahrradkette

Bei einer Fahrradkette handelt es sich um ein komplexes Konstrukt. Das gilt insbesondere, wenn Fahrräder über eine Kettenschaltung verfügen und die Kette somit über mehrere Ritzel läuft. Sollte ein Austausch der Kette notwendig werden, sollten sich Laien Rat bei einem Fachhändler suchen und diesem auch die Montage überlassen. Das kostet zwar etwas Geld, dafür ersparen sich Besitzer viel Aufwand und schließen eine falsche Anbringung aus. Experten empfehlen die optimale Kette anhand mehrerer Kriterien: Erstens muss sie mit dem Modell kompatibel sein. Zweitens sollte sie sich bei professionellen Tests als besonders langlebig bewährt haben. Drittens spielt das Preis-Leistungs-Verhältnis eine Rolle. Bei sportlicher Betätigung auf Rennrädern verdient viertens das Gewicht Aufmerksamkeit, während es zum Beispiel bei einem City- oder Trekkingrad zu vernachlässigen ist.

Eine Fahrradkette gehört zu den sensibelsten Bestandteilen eines Rads. Einen Austausch innerhalb kurzer Zeit vermeiden Besitzer nur mit einer regelmäßigen Wartung. Vor allem kleine Schmutzpartikel verursachen einen schnellen Verschleiß, mangelhafte Schmierung beschleunigt ihn ebenfalls. Dem können Nutzer begegnen, indem sie die Kette häufig säubern. Nach Fahrten durch mit Salz und Streusand durchsetzten Schneematsch sollten sie sofort zum Putztuch greifen. Aber auch auf Strecken über trockene und weitgehend sauber erscheinende Straßen setzt sich in der Kette Schmutz fest, den Fahrer zeitnah entfernen sollen. Zusätzlich sollten sie die Kette in kurzen Abständen schmieren, hierfür können sie auf spezielles Fahrradöl zurückgreifen. Zu viel Öl kann aber zur gegenteiligen Wirkung führen, deshalb empfiehlt sich eine zurückhaltende Verwendung.

Fahrradschlauch

Fahrradschläuche müssen regelmäßig gewechselt werden. Kleinere Beschädigungen durch Glasscherben oder Nägel lassen sich flicken, größere Löcher oder Risse nicht. Zudem nutzen sich Reifen ab, sie verlieren an Profil. Auch dann sollten Besitzer neue Schläuche montieren. Ersatz können sie nicht nur im Fachgeschäften oder in Onlineshops erwerben, vielfach finden sich auch Schlauchautomaten zur Selbstbedienung. Bei solchen Automaten gibt es zwar nur eine begrenzte Auswahl, in Notfällen während den Schließzeiten von Geschäften leisten sie jedoch wertvolle Dienste. Käufer sollten insbesondere auf die passende Größe des Schlauchs achten. Ein Produkt mit zu geringem Durchmesser im Vergleich zum Maß des Felgens lässt sich nur schwer oder gar nicht montieren, bei einem zu großen Durchmesser liegt der Schlauch nicht richtig an der Felge an. dadurch erhöht sich das Risiko einer Panne. Auch die Reifenbreite sollte zu den Gegebenheiten des Felgens passen. Der Reifen darf weder überlappen noch eingequetscht sein. Die notwendigen Maße geben die Hersteller unterschiedlich an. Die europaweit standardisierte ETRTO-Norm wird beispielsweise in 24 - 622 angegeben. Die erste Zahl bezieht sich auf die Reifenbreite, die zweite Angabe auf den Durchmesser. Beide Werte gelten für den aufgepumpten Zustand und sind Millimeter-Angaben. Käufer müssen sich damit aber nicht unbedingt eingehender beschäftigen. Die entsprechenden Werte finden sie auf dem alten Fahrradschlauch, daran können sie sich beim Kaufen von Ersatz einfach orientieren.

Neben den Größen sollten sich Käufer dem Profil widmen. Tiefe Einkerbungen sorgen dafür, dass Schmutz verdrängt wird. Das gewährleistet ein sicheres Fahren, was nicht nur für Geländefahrten mit einem Mountainbike wichtig ist. Auch bei Stadtfahrten auf schmierigem Untergrund und auf nicht von Schnee und Schneematsch befreiten Strecken gewinnt der Aspekt des Profils eine große Bedeutung. Ohne oder mit nur minimal ausgeprägtem Profil rutschen Fahrer schnell weg. Die Robustheit eines Schlauchs sollte ebenfalls geprüft werden. Mit dicken Reifen aus stabilem Material reduzieren Besitzer die Pannenwahrscheinlichkeit. So können kleinere, spitze Gegenstände ihnen nichts anhaben, während dünnere Reifen sofort ein größeres Loch aufweisen. Vor Beschädigungen des Reifens ist aber niemand gefeit: Deshalb sollten alle Fahrer stets Flickzeug mit sich führen. Alternativ können sie Pannenspray einsetzen, welches ein Loch vorübergehend stopft. Der Vorteil eines solchen Sprays liegt in der leichten Anwendung, der Schlauch muss nicht aufwändig abmontiert werden.

Federung

Für Geländefahrten empfiehlt sich eine Vollfederung, nur mit einem solchen Modell können sich Fahrer auf unebener Piste optimal fortbewegen und kommen in den Genuss des höchsten Fahrspaßes. Auf ebener Fläche behindert eine Vollfederung aber. Erstens erhöht ein solcher Bestandteil das Gewicht des Rads deutlich. Fahrer müssen mehr Energie aufwenden. Zweitens geht unnötig Kraft verloren, weil sich das Treten nicht alleine in die Vorwärtsbewegung übersetzt. Ein Teil geht auch in Auf- und Abwärtsbewegungen, zudem verliert ein stark gefedertes des Öfteren den Kontakt mit dem Untergrund. Es gibt inzwischen zwar auch Cityräder mit Vollfederung, aber davon sollten Käufer die Finger lassen. Eine Gabel- und Sattelfederung reicht für diese Zwecke aus.

Sicherheit

Viele Radfahrer finden Helme lästig und unattraktiv. Eine Helmpflicht gibt es nicht. Dennoch raten alle Verkehrs- und Gesundheitsexperten dringend dazu, einen Helm zu tragen. Er bewahrt bei einem Sturz vor schweren Kopfverletzungen, die zu Querschnittslähmungen oder gar zum Tod führen können. Die Sicherheit sollte auch bei der Fahrradbeleuchtung oberste Priorität genießen. Andere Verkehrsteilnehmer erkennen Radfahrer bei Dunkelheit oder schlechtem Wetter nur bei ausreichenden Leuchtmitteln. Sowohl bei Helmen als auch beim Licht können Verbraucher aus verschiedenen Produkten wählen.

Helme schützen Leben

Viele Menschen empfinden einen Fahrradhelm rundum als lästig, bei einem Unfall kann er sich jedoch als lebensrettend erweisen. Deswegen sollten alle einen hochwertigen Helm tragen. Ein gutes Produkt zeichnet sich durch eine möglichst hohe Robustheit aus. Unabhängige Institutionen wie die Stiftung Warentest oder Fahrrad- und Automobilklubs führen regelmäßig Tests durch, bei denen sie unter anderem die Stabilität bei Krafteinwirkung beurteilen. Solche professionellen Testverfahren bieten Käufern wertvolle Orientierung, sie selbst können die Widerstandsfähigkeit eines Helms kaum mit dem bloßem Auge einschätzen.

Trageeigenschaften ausprobieren

Den Tragekomfort können Verbraucher dagegen selbst bewerten. Je besser sich ein Helm nutzen lässt, desto weniger nervt das Tragen. Das reduziert die Wahrscheinlichkeit, ihn doch mal links liegen zu lassen. Interessierte sollten sich den Helm aufsetzen und prüfen, ob er irgendwo drückt und wie sich die Polsterung anfühlt. Er sollte luftig konstruiert sein, damit die Träger bei sommerlichen Temperaturen und Anstrengung nicht mit Schweiß gebadetem Haupt an ihrem Zielort ankommen. Zudem sollte sich ein Fahrradhelm so befestigen lassen, dass er nicht verrutscht. Andernfalls büßt er bei einem Unfall massiv an Schutzfunktion ein. Nur perfekt sitzende Helme reduzieren die Kraftwirkung auf den Kopf so, dass Fahrer von schlimmen Verletzungen verschont bleiben. Diesen Tipp sollten Eltern auch bei Kinderhelmen beherzigen: Sie sollten im Laufe der Jahre lieber einen Helm mehr erwerben, anstatt den Nachwuchs mit einem zu kleinen oder großen Schutz herumfahren zu lassen.

Dynamo oder Elektrolicht?

Bis Juli 2013 bestand im Straßenverkehr die Pflicht, dass ein Fahrrad über einen Dynamo verfügt. An den Realitäten ging diese Regelung vorbei, schon lange setzen Millionen Radfahrer auf eine elektrische Beleuchtung. Der Bundesrat hat endlich beschlossen, dass Fahrer frei zwischen beiden Lichttypen entscheiden können. Ein Dynamo leuchtet, wenn sich das Fahrrad bewegt. Ein Reifen dreht ein Dynamorad, die daraus entstehende Energie versorgt die Lichtmaschine. Elektrische Beleuchtung speist sich dagegen aus einer Batterie oder einer Akku-Batterie. Die Leuchtmittel für die Front- und die Rückseite lassen sich an montierten Halterungen leicht einstecken und abnehmen. Für einen Dynamo spricht, dass er fest am Fahrrad installiert ist. Fahrer können ihn nicht vergessen, Diebe haben es in der Regel nicht auf ihn abgesehen. An Elektrolichter müssen Nutzer dagegen ständig denken. Fahren sie am hellichten Tag los, vergessen sie ihn gerne mal. Zudem sollten sie die Leuchtmittel beim Parken immer abmontieren und müssen sie dann mit sich führen. Diebe können die Produkte ansonsten leicht entwenden. Ein Dynamo besitzt zudem den Vorzug endloser Kapazität, Fahrer müssen ihre Fahrräder nur bewegen. Bei Elektrolichtern müssen Besitzer darauf achten, dass die Batterie für die Fahrt noch ausreicht. Akkus sollten sie regelmäßig laden.

Vorzüge von Elektrolichtern

Mit elektrischen Beleuchtungsmitteln sichern sich Verbraucher aber auch einige Vorteile. So überzeugen sie durch Zuverlässigkeit. Bei ausreichender Stromversorgung leuchten sie durchgehend in der gleichen Intensität. Dynamos erweisen sich bei schlechtem Wetter als anfällig. Nässe kann dazu führen, dass das Dynamorad nicht mehr richtig greift. Abreibung kann ebenfalls zu Funktionseinschränkungen führen, dann müssen Besitzer in einen neuen Dynamo investieren. Zusätzlich müssen Nutzer von Dynamos auf Beleuchtung verzichten, wenn sie zum Beispiel an einer Ampel stehen. Schließlich kann auch die Geräuschkulisse durch einen Dynamo nerven, elektrische Lichter funktionieren lautlos. Aufgrund dieser Vor- und Nachteile empfiehlt sich ein Kompromiss: Interessierte sollten ein Fahrrad mit Dynamo erwerben und dieses mit elektrischen Leuchtmitteln ergänzen. Die Dynamo-Leuchtmaschine dient dann als Notfallabsicherung.

Diebstahlsicherung

Deutschlandweit steigt die Anzahl der Fahrraddiebstähle. Besonders in Großstädten setzen sich Besitzer einem großen Risiko aus, wenn sie das Rad draußen parken. Wenn sie sich zu Hause befinden, sollten sie es über Nacht immer innerhalb des Gebäudes aufbewahren. Ein abschließbarer Kellerraum oder die Wohnung bietet sich an. Ansonsten sollten Fahrräder stets mit einem Schloss gesichert werden. Billige Produkte bringen aber nichts, diese können Profis mit dem richtigen Werkzeug innerhalb weniger Sekunden knacken. Besonders minderwertige Schlösser lassen sich sogar mit einem Eisspray überwinden.

Nur mit einem qualitativ hochwertigen Bügelschloss können Fahrer ihr Rad beruhigt stehen lassen. Für Bügelschlösser von Markenherstellern benötigen Diebe eine Flex. Darauf werden sie meist verzichten, weil sie zu viel Aufsehen erregen würden und damit die Gefahr der Entdeckung hoch ist. Bügelschlösser können allerdings nur unflexibel genutzt werden, da es sich um feste Stangen handelt. Das schränkt die Möglichkeiten beim Anschließen ein. Eventuell lässt sich bei einem niedrig gelegenen Fahrradständer nur das Vorderrad anschließen. Das schützt aber nicht vor Diebstahl: Kriminelle schrauben das Vorderrad ab und klauen den wertvollen Rest. Deswegen kann es sich empfehlen, zusätzlich zu einem Bügelschloss ein qualitativ überzeugendes Kabelschloss zu kaufen. Ein solches Kabelschloss erlaubt bei entsprechender Länge deutlich mehr Varianten des Sicherns. Grundsätzlich gilt: Je mehr ein Fahrrad kostet, desto besser sollten Besitzer es vor Diebstahl schützen. Das Geld für Qualitäts-Schlösser investieren sie klug. Wer sich gegen Fahrraddiebstahl versichert hat, sollte einen Blick in die Vertragsbedingungen werfen. In einigen Policen finden sich genaue Bestimmungen über die Art der Absicherung, die bei einem Diebstahl vorhanden gewesen sein muss. Zum Teil nennen die Versicherer sogar bestimmte Schlossarten. Hält sich ein Versicherungsnehmer nicht an diese Klauseln, verweigert die Assekuranz die Zahlung.

Transport von Kindern

Fahren Kinder auf dem Rad der Eltern mit, bedarf es eines Kindersitzes. Ein Transport ohne diese Sicherung ist erstens fahrlässig und zweitens gesetzlich untersagt. Ein empfehlenswerter Kindersitz passt ideal zur Größe des Nachwuchses. Die Kinder sollten zudem möglichst bequem sitzen, die Polsterung verdient deshalb einen prüfenden Blick. Die Rückenlehne sollte die gesamte Körpergröße abdecken. Zugleich sollten die Kinder mit verstellbaren Gurten umfassend gesichert werden können. Die Gurte müssen eng anliegen, der Nachwuchs darf im Sitz keinen Spielraum haben.

Vorne oder hinten?

Bei Kindern bis zu einem Gewicht von 15 Kilogramm dürfen Erwachsene zwischen einem Sitz am Lenker und einem Rücksitz auf dem Gepäckträger entscheiden. Gewichtigere Nachwuchs darf nur hinten transportiert werden. Mit einem Vordersitz haben die Fahrer das Kind stets im Blick und können es direkt ansprechen. Die meisten Kinder beruhigt das, sie zappeln weniger. Der Blickkontakt kann die Fahrenden aber auch ablenken. Zudem setzen sie den Nachwuchs vorne einer größeren Gefahr bei einem Unfall aus. Überschlägt sich das Rad, fällt der Fahrer direkt auf das Kind. Außerdem bekommen die Kleinen vorne Gegenwind stärker zu spüren und mehr Regen oder Schnee ab, bei einem Sitz auf dem Gepäckträger schützt der Körper des Fahrenden. Die Positionierung spricht wiederum für einen Vordersitz, er sorgt für eine ideale Schwerpunktbildung. Ein Rücksitz lastet dagegen auf dem Heck und kann zu instabilem Fahren führen, dem sogenannten Rahmenflattern.

Geeignetes Rad erwerben

Nicht jedes Rad erlaubt die Befestigung eines Kindersitzes. Vor dem Kaufen eines Rads sollten Verbraucher diesen Aspekt bedenken. Sporträder bieten beispielsweise keinen Gepäckträger als Befestigungsmöglichkeit, dies dürfte jedem auffallen. Aber auch nicht alle Cityräder taugen für den Kindertransport. So kann es auf dem Gepäckträger an ausreichender Fläche mangeln. Deshalb sollten Eltern zuerst einen Kindersitz und danach ein Rad kaufen oder beides zusammen erwerben. Sie können auf diese Weise austesten, ob sich der Sitz sicher befestigen lässt.

Wo kaufen?

Bei den Bezugsquellen für neue Fahrräder stehen Käufern vier Varianten offen: der Fach-Einzelhandel, Fahrradketten, Online-Anbieter und Super- beziehungsweise Baumärkte. Die Entscheidung hängt davon ab, auf welche Kriterien Käufer besonders Wert legen. Wer möglichst wenig Geld ausgeben will, sollte nicht im Fachgeschäft kaufen. Wer dagegen umfassend beraten werden will, sollte einen Baumarkt meiden. Bei den einen Bezugsquellen erhalten Kunden eine persönliche Beratung, bei den anderen müssen sie sich zuvor selbst informieren und sich auf das eigene Wissen verlassen. Beim Erwerb eines gebrauchten Fahrrads geht es darum, auf möglichst viele Inserate privater Verkäufer zu stoßen.

Örtliche Fahrradgeschäfte

Beim lokalen Fachhandel zahlen Kunden meist den höchsten Preis, aber diese Investition zahlt sich in der Regel aus. Sie werden von ausgebildeten Verkäufern beraten und dürfen die Fahrräder ausgiebig testen. Die Fachleute checken das Rad vor dem Verkauf nochmals gründlich durch und stellen unter anderem den Lenker und den Sattel auf die Körpergröße des künftigen Nutzers ein. Erworbenes Zubehör wie ein elektrisches Fahrradlicht montieren sie auf Wunsch sofort. Auch später erweist sich die Wahl als klug. Einzelhandelsgeschäfte betreuen eine überschaubare Anzahl an Kunden, sie beschäftigen nur wenige Mitarbeiter. So haben Käufer bei folgenden Inspektionen und Reparaturen häufig einen festen Ansprechpartner, der sich an den Kunden und die bisher eventuell aufgetauchten Probleme bei dem Fahrrad erinnert. Das beschleunigt meist die Arbeit und deren Qualität. Bei der Preisgestaltung zeigen sich viele Einzelhändler kulant, wenn sie ein bei ihnen gekauftes Rad untersuchen oder reparieren.

Nicht jedes Fachgeschäft erfüllt jedoch die höchsten Qualitätsansprüche, wie in allen Geschäftsbereichen gibt es hervorragende und eher schlechte Händler. Das merken Kunden beim ersten Gespräch aber rasch. Ein guter Verkäufer fragt nach den individuellen Bedürfnissen, etwa nach der gewünschten Verwendung des Rads. Er stellt nicht nur ein Fahrrad hin, sondern informiert über die Vor- und Nachteile verschiedener Modelle. Zu Probefahrten regt er von sich aus an, ihn muss man nicht darum bitten. Lässt die Beratung zu wünschen übrig, sollten sich Interessierte lieber einen anderen Händler suchen. Ansonsten hätten sie wahrscheinlich auch vom späteren Kundenservice Enttäuschendes zu erwarten.

Große überregionale Ketten

Neben dem unabhängigen örtlichen Einzelhandel finden sich in vielen Städten Filialen von Ketten. Solche Geschäfte zeichnen sich häufig durch eine größere Verkaufsfläche und mehr Beschäftigte aus. Da sie die Modelle gesammelt bei den Herstellern bestellen, kommen sie in den Genuss von Preisvorteilen und können diese teilweise an Käufer weitergeben. Im Gegensatz zu den meisten Einzelhändlern organisieren sie Sonderaktionen, bei denen sie bestimmte Fahrräder zeitweise besonders günstig anbieten.

Ein grundsätzliches Urteil über den Kundenservice lässt sich schwer fällen. Manche Filialen überzeugen durch kompetentes Personal und stehen bei der Beratungsqualität Einzelhändlern in Nichts nach. Interessierte sollten dieses Kriterium vor Ort prüfen. Beim Preis für ein Fahrrad oder spätere Wartungsarbeiten haben die Angestellten aber kaum Spielraum, sie müssen sich in der Regel an die Vorgaben der Unternehmensführung halten. In inhabergeführten Geschäften können Kunden viel eher auf individuelle Rabatte und kostenlose Leistungen hoffen.

Fahrrad online kaufen

Wie in vielen anderen Produktbereichen gewinnen auch im Fahrradhandel Online-Anbieter an Bedeutung. Da sie auf teure Ladengeschäfte verzichten, können sie Fahrräder zu attraktiven Preisen verkaufen. Zugleich treffen Besucher der Shops auf eine große Auswahl an Modellen, die meisten Filialhändler können mit diesem breiten Angebot aus Platzgründen nicht mithalten. Suchfunktionen und eine übersichtliche Einordnung in Kategorien erleichtern den Usern das Auffinden gewünschter Modelle. In Webshops finden sie auch außergewöhnliche Fahrradtypen wie Fat-Bikes in großer Anzahl. Auf direkte Dienstleistungen wie das individuelle Einstellen des Rads auf die Körpergröße müssen sie jedoch verzichten. Zudem müssen sie sich bei Reparaturen an den örtlichen Fachhandel wenden, das Personal kennt die spezifischen Eigenschaften und Problematiken des jeweiligen Modells nicht. Zudem gewährt es bei solchen Fremdrädern nur in seltenen Fällen Preisnachlässe oder gratis Leistungen.

Rückgaberecht

Interessierte können Fahrräder vor der Bestellung nicht testen. Sie kaufen dennoch nicht in der Gefahr, sinnlos Geld zu investieren. Wie bei allen Käufen im Internet steht den Verbrauchern ein vierzehntägiges Widerrufsrecht zu. Sie können ohne Angaben von Gründen vom Kaufvertrag zurücktreten. Ab einer Bestellsumme von vierzig Euro trägt der Shop die Kosten für die Rücksendung. Bei Fahrrädern dürfte dieses Kriterium immer erfüllt sein. Manche Shops zeigen sich noch deutlich liberaler, sie räumen ihren Kunden eine längere Frist zur Rückgabe ein. Das Rücksenden bedeutet für die Käufer aber eine gewisse Mühe, sie müssen einen Termin mit dem Spediteur organisieren. Bei zu vielen Rückgaben können Onlineshops entsprechende Kunden auch sperren. Im Handel vor Ort können Interessierte dagegen Dutzende Modelle nach Belieben austesten. Vorsicht sollten Interessierte aber walten lassen, wenn sie ein individuelles Fahrrad bestellen, das nach ihren Wünschen zusammengeschraubt wurde. Bei solch einem Produkt entfällt das Widerrufsrecht, Käufer können nur vorhandene Mängel monieren und auf deren Beseitigung bestehen.

Beratung

Auch bei Onlinekäufen können sich Verbraucher beraten lassen. Die Shops unterscheiden sich bei der Qualität des Kundenservice aber stark. Empfehlenswerte Anbieter beschreiben die Fahrräder auf den Produktseiten ausführlich. Sie nennen technische Details und informieren über alle Komponenten und Eigenschaften des Rads. Zusätzlich bieten sie Kontaktmöglichkeiten, bestenfalls eine kostenlose, von Experten betreute Hotline. Informieren können sich Interessierte auch im Internet. Auf verschiedenen Fachportalen lesen sie Wissenswertes zu Fahrradtypen, einzelnen Modellen und Bauteilen. Ein Blick lohnt auch in spezielle Foren, in denen sich Radliebhaber austauschen. Hier können User eigene Fragen stellen und erhalten meist fundierten Rat. Abzuraten ist von eher allgemein gehaltenen Foren, bei denen Fahrräder nur eine Unterkategorie bilden. Dort tummeln sich meist viele Laien, aber keine Fachleute. Vorsicht gebietet sich auch bei Produktbewertungen durch Kunden. Bei einigen Shops und Vergleichsportalen können User Einschätzungen zu Modellen abgeben. Leser können aber nicht wissen, ob es sich tatsächlich um ehrlich geschriebene Berichte handelt oder ob der Schreibende Ahnung von der Materie hat.

Discounter, Supermärkte, Baumärkte

Zu günstigen Preisen verkaufen auch viele Händler Fahrräder, die sich nicht auf diesen Produktbereich spezialisiert haben. Discounter und Supermärkte werben manchmal mit Sonderaktionen für kurze Zeit. Viele Baumärkte nehmen dauerhaft wenige Modelle in ihr Programm auf. Hin und wieder treffen Interessierte auf Schnäppchen mit ausreichender Qualität. Eine Beratung kann aber niemand erwarten, sie müssen sich mit den wenigen Informationen im Aushang begnügen. Viel mehr wissen die Mitarbeiter meist nicht. Auch eine Probefahrt können Kunden nicht durchführen, von einer kurzen Fahrt in der Halle vielleicht abgesehen. Eventuell finden sich zu einem solchen Angebot Produkteinschätzungen, wie sie die Stiftung Warentest anlässlich mancher Preisaktion auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Eine solche Bewertung kann Orientierung geben. Wer sich für ein solches Rad entscheidet, sollte einen wichtigen Hinweis beachten: Diese Fahrräder gelangen von der Fabrik direkt in die jeweilige Verkaufshalle. Sie sehen nur bei oberflächlicher Betrachtung verkehrstauglich aus. Es mangelt aber noch an der Überprüfung durch einen Fachmann und an der Endmontage. So müssen sämtliche Schrauben nochmals nachgezogen und verschiedene Einstellungen angepasst werden. Zudem müssen die Komponenten auf die Körpergröße des künftigen Nutzers eingestellt werden.

Anzeigen für gebrauchte Fahrräder

Viele Privatverkäufer inserieren ihre gebrauchten Fahrräder online. Auf bekannten Auktionsplattformen wie Ebay finden Interessierte zahlreiche Angebote. Dabei muss es sich nicht um tatsächliche Auktionen handeln, die meisten Räder wechseln über die Kleinanzeigen-Kategorie mit Festpreis den Besitzer. Suchende erkennen zudem den Standort des Verkäufers: So kann jeder für sich entscheiden, ob er den Weg für eine Probefahrt und eine mögliche Übergabe auf sich nehmen will. Zusätzlich lohnt ein Blick in lokale Medien. Bei diesen Anzeigen können sich Kaufwillige sicher sein, dass die gebrauchten Fahrräder in unmittelbarer Nähe auf einen neuen Besitzer warten. Neben Tageszeitungen kommen vor allem kostenlose Anzeigenblätter infrage, die meist wöchentlich in den Briefkästen landen. In größeren Städten gibt es zudem meist monatlich erscheinende Stadtmagazine mit privaten Inseraten. In Universitätsstädten sollten Interessierte Studentenmagazine durchforsten. Vor einem Treffen sollten sich potenzielle Käufer im Internet, wie viel Geld ähnliche Modelle in demselben Zustand in etwa kosten. Auf dieser Basis lässt sic ein angegebener Preis eventuell herunterhandeln.

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