Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Elektro Bike, E-Bike oder Elektrofahrrad …
Elektro Motorrad
Heiße Öfen mit langer Ladezeit: Elektro-MotorräderEs sollte bis zum Jahre 2009 dauern, bis sich erneut Hersteller an die Produktion eines solchen elektrisch betriebenen Motorrads herantrauten.
Die ersten Anbieter waren eRockit und Zero Motorcycles. Inzwischen haben auch BMW aus Deutschland, die Brammo Inc. aus den USA, der italienische Motorradhersteller CRP Technology und die Firma Johammer e-mobility aus Bad Leonfelden in Österreich mit eigenen Modellen nachgezogen. eRockit ähnelt eher einem Pedelec, auch wenn sich mit dem Gefährt ein höheres Tempo als mit einem E-Bike erreichen lässt. Denn um die Geschwindigkeit zu steuern, muss man in die Pedale treten. Das Modell Supermoto Zero S von Zero Motorcycles ist hingegen das erste echte Elektro-Motorrad der Neuzeit gewesen, das auch eine Straßenzulassung erhalten hat.
Das Supermoto Zero S erzielt eine Leistung von 23 kW und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 100 km/h. Diese Werte können zwar nicht mit den Leistungsdaten der herkömmlichen Motoren und Maschinen im Motorradbereich mithalten. Doch damit ist das Elektro-Motorrad schon mal flotter unterwegs als ein E-Scooter. Auch der damalige Einführungspreis von 10.000 Euro hält sich noch in erträglichem Rahmen. Ein Elektro-Motorrad ist logischerweise teurer als ein Benzin-Bike, solange die Kunden nicht in großer Stückzahl kaufen. Und allzu viele Elektro-Motorräder fahren noch nicht über Deutschlands Straßen. 2011 verkauften alle Hersteller zusammen gerade einmal 142 Exemplare. 2012 waren es 227 Stück, ein Jahr später nur 201.
Lithium-Ionen-Akkus sind ein Hemmschuh
Das liegt vermutlich aber weniger am Preis, sondern an der Reichweite der Fahrzeuge. Die maximale Reichweite des Supermoto Zero S beträgt bei besonders sparsamer Fahrweise 100 Kilometer. Sobald man ordentlich Gas gibt, sind Werte von rund 40 bis 60 Kilometern realistisch. Die Lithium-Ionen-Akkus sind der eigentliche Hemmschuh der Entwicklung. Sie sind einerseits schwer und teuer, anderseits ist ihre Speicherleistung begrenzt. Außerdem kommt es bei kalten Umgebungstemperaturen zu einem Leistungsabfall der Batterie.
Darüber hinaus fallen die Ladezeiten noch sehr lange aus. Möchte man den Akku komplett aufladen, dauert es schon mal acht Stunden. Diese Geduld haben die meisten Kunden nicht. Die Hersteller haben immerhin Fortschritte gemacht. Sie bieten inzwischen ein Ladegerät mit Kurzladevorgang an, das den Akku zwar nicht vollständig belädt, dafür aber nur noch zwischen 20 Minuten und zwei Stunden benötigt.